Stadtgeschichte
Homberg: eine wehrhafte, reiche Handelsstadt
Ein traumhaftes Fachwerkambiente, eingebettet in die einmalig schöne Vulkanlandschaft zwischen Schwalm und Eder. Homberg ist umgeben von sanften Hügeln und dichten Wäldern der Knüllgebirgsregion. Die Kreisstadt des Schwalm-Eder-Kreises kombiniert Mittelalter-Flair mit modernen Dienstleistungen. Die Reformationsstadt Hessens bietet Gastfreundschaft und Geschichte. 1526 fand unter der Ägide von Landgraf Philipp dem Großmütigen in der Reformationskirche St. Marien die Homberger Synode statt und somit begann hier die Reformation für ganz Hessen. Die wehrhafte und reiche Handelsstadt Homberg war für Handwerker und Hochadel gleichermaßen interessant. Zum einen musste Sie Halunken, Diebe und Gauner abwehren und den Landgrafen und sein Gefolge während der Landtage, der es in Homberg in seiner Geschichte mehrere gab, bewirten. Homberg war eine Stadt des Handels und der Bildung. Und so wurde auch Hans Staden in Homberg geboren. Er schrieb 1557 die „Wahrhaftige Historia“, einem der bedeutendsten literarischen Werke über das Leben der frühen Ureinwohner Brasiliens. Dieses Buch schildert Stadens Erlebnisse und Eindrücke aus der damals noch fremden neuen Welt. Zeichnungen von Pflanzen, Tieren und den Ureinwohnern bilden die Grundlage für das erste literarische Werk der Brasilienforschung, auf das sich die heutige Indigenenforschung immer noch bezieht.
Die Geburt der Stadt Homberg (Efze)
Homberg wurde zu Beginn des 13. Jahrhunderts von den Thüringer Landgrafen, die seit 1121 durch Heirat auch Herren des Hessengaus waren, gegründet.
Die günstige Lage der Ansiedlung im Schutze der Hohenburg über der alten Handelsstraße „Durch die langen Hessen“ bot strategische Vorteile zur Behauptung der territorialen Ansprüche und Aussicht auf günstige wirtschaftliche Entwicklung.
1231 erscheint „Eberhard von Homberch“ auf einer Urkunde des Cappeler Stiftes als villicus ( Verwalter ) der Stadt Homberg. Er war der Stammvater einer Ministerialendynastie, die bis 1427 die Stadtgeschichte wesentlich mitgeprägt hat.
Reiche Stadt des Wollhandels und der Reformationsstadt
Unter Heinrich I. aus dem Haus Brabant, Enkel der Heiligen Elisabeth, begann die Entwicklung der Landgrafschaft Hessen, in der Homberg bis zum 30-jährigen Krieg im Jahre 1618 eine bedeutende Rolle gespielt hat. Die alten Wallanlagen mit ihren Sturmgassen sind ebenso beeindruckend wie der Schlossberg mit seinem sagenumwobenen Brunnen, gleichzeitig der tiefste beleuchtete und ausgemauerte Basaltbrunnen Europas.
Die stark befestigte Stadt gewährte Schutz für Handel und Handwerk, und so entwickelte sich der Ort mit 4000 Einwohnern, besonders durch Woll- und Tuchhandel, zu einem der damals größten Städte und reichsten Plätze in Hessen.
Mit Bedacht wählte Landgraf Philipp Homberg als Tagungsort für den Landtag vom 21. bis 23. Oktober 1526. Diese als Homberger Synode bekannte Ständeversammlung beschloss die Einführung der evangelischen Religionsausübung für die Landgrafschaft.
Während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) wurde die „Reformationsstadt Hessens“ weitgehend zerstört und gelangte auch nach dem mühevollen Wiederaufbau nicht mehr zur vormaligen Bedeutung. Die Kriege des 18. Jahrhunderts forderten immer wieder Opfer, und 1806 wurde Hessen von den Truppen Napoleons besetzt und anschließend Teil des neugegründeten Königreichs Westphalen. Ein Aufstand begann.
Lesen Sie mehr über diesen Aufstand und weitere historische Personen und Ereignisse in der rechten Spalte.
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