Stadtkirche St. Marien
Evangelische Kirchengemeinde mit Stadtkirche St. Marien
Am Fuß des Homberger Burgberges steht die weiträumige gotische Hallenkirche Sankt Marien, auch Marienkirche genannt, weil sie einst der Mutter Gottes geweiht war. Daran erinnern heute ein Steinrelief über dem Brautportal und die Nachbildung einer Madonnenplastik in einer Nische des Chorraumes. In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts wurde die Kirche als Hallenkirche hessisch-westfälischer Prägung um- und neugebaut und gehört neben der Elisabethkirche in Marburg und der Liebfrauenkirche in Frankenberg zu den bedeutendsten gotischen Baudenkmälern im nördlichen Hessen. Grabungen ließen vermuten, dass am selben Ort bereits um 900 n. Chr. eine Kapelle aus fränkischer Zeit stand, der später eine romanische Kapelle und eine Basilika folgten.
Die heutige evangelische Stadtkirche wird auch die „Reformationskirche Hessens“ genannt, da hier vom 21. bis 23. Oktober 1526 die so genannte „Homberger Synode“ tagte, in deren Folge die Landgrafschaft Hessen evangelisch wurde. Der junge Landgraf Philipp der Großmütige hatte sie einberufen, weil er von der Richtigkeit der durch Martin Luther angestoßenen Reformation überzeugt war und sie in seinem Herrschaftsbereich einführen wollte. Das so genannte Reformationsfenster aus dem Jahr 1893 im Chorraum der Kirche zeigt dieses Ereignis neben gepaarten Abbildungen der Reformatoren Luther und Melanchthon sowie Zwingli und Calvin.
Außer der über 270 Jahre alten Orgel (erbaut 1732–1736) ist in der Kirche ein siebenteiliges Sandsteinrelief zu bewundern, das wahrscheinlich vor dem Jahr 1500 vom Meister der Kreuzigungsgruppe des Fritzlarer Domes geschaffen wurde und wohl Teil eines ehemaligen spätgotischen Kreuzweges war. Diese eindrucksvollen sieben Kreuzwegstationen sind Mitte der 1960er Jahre nach wechselvoller Geschichte in der Homberger Marienkirche aufgestellt worden. Eine weitere Besonderheit sind die Sonnen- und Gebetsuhren an der Kirche.
Nach der Zerstörung des Kirchturmes im 30jährigen Krieg, wurde dieser um 1660 wieder aufgebaut, was sich bis heute in einer unterschiedlichen Gesteinsfärbung und einer ungleichen Symmetrie erkennen lässt. Der Aufstieg in die schön eingerichtete und renovierte Türmerwohnung lohnt sich, nicht zuletzt auch wegen der herrlichen Aussicht auf das Knüllgebirge, den Kellerwald und die Waberner Senke. Von dort oben schmiegen sich die Dächer der vielen Fachwerkhäuser in engem Reigen um die Marienkirche und den Marktplatz mit seinen mittelalterlichen Schirnen.
Evangelisches Gemeindehaus im Bindeweg
Die Evangelische Kirchengemeinde Homberg hat ca. 4000 Gemeindeglieder, die sich ab Juni 2020 auf zwei Pfarrbezirke verteilen. Verantwortlich für die Arbeit in der Gemeinde sind in Zusammenarbeit mit dem Kirchenvorstand:
Pfarrerin Anke Zimmermann
Pfarrbezirk 1 (verantwortlich für die Kindertagesstätte Am Katterbach),
Pfarrer Friedrich Heidelbach
im Pfarrbezirk 2 (zur Zeit geschäftsührender Pfarrer)
Neben zwei Pfarrhäusern und den beiden Kirchen unterhält die Kirchengemeinde das Evangelische Gemeindehaus im Bindeweg 22. Dort treffen sich Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu den verschiedenen Gruppenangeboten.
Die vielfältigen Aktivitäten in der Gemeinde sind nur möglich, weil sich viele Menschen neben den Haupt- und Nebenamtlichen dort ehrenamtlich einbringen zum Lob Gottes und zur Freude der Menschen.
Herr Pfarrer Friedrich Heidelbach
Pfarramt 2
Bindeweg 24
Frau Dekanin Sabine Tümmler
Dekanat
Sandweg 1
Frau Pfarrerin Anke Zimmermann
Pfarramt 1
Pfarrstraße 12