Stadtentwicklung
Recherche-Reise des Magazins stadt:pilot in Homberg
Sie sprachen über Quartiersentwicklungen
Das Magazin stadt:pilot ist das Leitmedium der Nationalen Stadtentwicklungspolitik. Es erscheint seit 2009 zweimal jährlich mit wechselnden Themenschwerpunkten. Anbieter des Magazins sind das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS), das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) und das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR). Das Recherche-Team mit dem stv. Chefredakteur Oliver Geyer und Fotograf Patrick Pollmeier vom Dummy-Verlag trafen sich in Homberg (Efze) mit Bürgermeister Dr. Nico Ritz und mit dem Fachbereichsleiter Stadtentwicklung, Markus Staedt.
Oliver Geyer kam mit Beiden über das Thema „Quartiersentwicklung“ ins Gespräch, im Besonderen über das Projekt „Feuerwehrwache“. Das Magazin stadt:pilot greift wichtige und zukunftsweisende Themen aktueller Stadtentwicklung auf, stellt engagierte Akteure, Geschichten und Positionen aus den Pilotprojekten vor, zeigt innovative Lösungsansätze auf und will zum Dialog, zum Mitmachen und zum Gestalten von nachhaltigen, lebenswerten Städten und Quartieren anregen.
Dabei sprachen sie über die Arbeit von Studierenden des Masterstudiengangs der SRH Hochschule Heidelberg. Die Abschlussarbeiten mündeten in einer Ausstellung und zeigten „Zukunftsideen“ zur künftigen Neunutzung des Feuerwehrstützpunktes an der Wallstraße, einem der Orte, die einem Wandel unterzogen sein werden. Prof. Marc Kirschbaum hatte diese Modelle und Pläne mit seinen Studenten vom Masterstudiengang erarbeitet. Die Ausstellung zeigte spannende Nutzungsideen in Modellform, die einen teilweise ikonischen und archaischen Umgang mit der Gebäudestruktur des aktuell noch bestehenden Feuerwehrstützpunktes aufweisen. Vom Hostel, über die Idee des Hotels bis hin zur Busstation sind in der Ausstellung viele Modellideen und Pläne zu sehen gewesen, die zum Weiterdenken und diskutieren anregen.
„Für unseren Prozess war es gut, dass klar war: es ist utopisch die Modelle so umzusetzen“, sagte Bürgermeister Ritz. Bewusst „zu spinnen“ sei Teil des Prozesses. Auf die Frage von Oliver Geyer, wie nah Homberg dabei an der Zivilgesellschaft sei, sagte Nico Ritz: „Wir haben die Menschen neugierig gemacht und es ist uns gelungen, sich über dieses noch zeitlich entfernte Projekt jetzt schon Gedanken zu machen.“ Dabei seien, so Ritz, einige Wünsche von Einwohnern eigentlich Wünsche für die Innenstadt und einige sind vielleicht in der Innenstadt an anderer Stelle schon früher als in ca. 8 Jahren umsetzbar.
Im weiteren Gespräch ging es um neue Nutzungen für Bestandsimmobilien in der ganzen Stadt und was die Stadt Homberg dort aktuell mit dem Zwischenerwerb von Gebäuden unternimmt. „Zwischenerwerb ist ein Teil der Stadtentwicklung“, so Nico Ritz. Man könne Gebäude nur veräußern, wenn man eine positive Entwicklungsperspektive für das sie umgebende Quartier aufzeigen kann, so der Bürgermeister.
„Unser langfristiges Ziel ist es, dass Menschen unsere Stadt Homberg als dynamisch, offen und modern wahrnehmen“, sagte Ritz.
Markus Staedt: „Es gibt gute Gründe, in der 5-Minuten-Stadt alle Angebote und die Attraktivität des Raumes zu stärken. Dabei spiele das Projekt Wandelpfad eine wesentliche Rolle.
Nico Ritz: „Ein Mix an Vorteilen in einer Kleinstadt ist für Menschen am wichtigsten, die das Leben in einer Großstadt nicht mehr attraktiv finden und erste Schritte im Berufsleben gegangen sind und ihre Zukunft in einem Leben auf dem Land sehen.“
Dabei weise die Stadt Homberg durchaus ehrlich auch auf Defizite hin. Und: „Eigentlich sind die spannendsten und dynamischsten Stadtteile die, die unfertig sind“, sagt der Bürgermeister.
Die Reportage ist in der Ausgabe Nr. 26 des Stadt:pilot, ab Seite 20, zu lesen. (di)