Stadtentwicklung

Regenrückhaltebecken: Hochwasserschutz im Stadtteil Mühlhausen

Neues Regenrückhaltebecken schützt vor Überflutungen

Im Homberger Stadtteil Mühlhausen entsteht ein neues Regenrückhaltebecken. Es soll Überflutungen im unteren Bereich der Straße Kirschenberg verhindern. Das oberhalb im Neubaugebiet anfallende Regenwasser wird damit zurückgehalten und gedrosselt und in die Efze abgeleitet. Über den Fortschritt der Bauarbeiten informierten sich am Mittwoch, 23. Oktober 2024 vor Ort Stadtverordnetenvorsteher Jürgen Thurau, Erste Stadträtin Claudia Ulrich, von der städtischen Bauverwaltung Abteilungsleiter Heinz Ziegler, Holger Iber (zuständig bei der Stadt für den Tiefbau),  Gruppenleiter der Niederlassung Fritzlar Armin Pircher und Bauleiter Fabio Belfi von der Baufirma Strabag, Geschäftsführer Heiko Völke und Peter Nagel vom Planungsbüro Oppermann, Martin Ritting von der Firma Funke Kunststoffe, Anja Dobel-Ackermann vom Ortsbeirat Mühlhausen und von der Kläranlage Teamleiter Dirk Johanik und der Auszubildende Max Hofmeier.

Das innovative an dem Regenrückhaltebecken ist, dass es komplett aus Kunststoffmodulen vor Ort zusammengesetzt wurde und somit ein Aufbau des Beckens innerhalb eines Tages realisiert werden konnte. Eine verschweißte 2 Millimeter starke Kunsstoffdichtungsbahn umhüllt den Systembau und hält das Wasser im Inneren. Mit einem Speichervolumen von 97 Prozent und einer Kostenersparnis durch den Systembau entschied sich die Stadt Homberg (Efze) für diese Variante des Beckenbaus.

Nach Fertigstellung des Beckens wird die Grube und das Becken wieder mit Erde verfüllt. Auf die Oberfläche wird ein Wendehammer für die Kirschenbergstraße und seitlich ein Fußweg in das obere Wohngebiet gebaut. An der rechten Seite des Wendehammers wird dann die kbg eine Trafo-Station für die Stromversorgung bauen. Eine neue Beleuchtung wird ebenfalls installiert.

Dabei ist der Leistungsumfang der Baumaßnahme bemerkenswert:
►Erdaushub von 900 m³ für das Becken
►150 m Regenwasserkanal mit Reinigungsschächten
►140 m Schmutzwasserkanal mit Reinigungsschächten
►20 Hausanschlüsse Regen- und Schmutzwasser
►155 m³ Fassungsvermögen des Regenrückhaltebeckens mit Schachtanlagen für Reinigung und Drosselung
►250 m² Straßenbau Asphalt
►750 m² Straßenbau Pflaster
►100 m² Fußwegebau Pflaster
►1000 m Kabelarbeiten (Leerrohre für Mittel- und Niederspannung, Internet).

Der Leistungsumfang für den Wasserverband:
►160 m Wasserleitung mit Schiebern, Hydranten usw.
►10 Hausanschlüsse Wasserleitung

Die Arbeiten: Neben Beckenbau auch Kanal- und Straßenbau

Die sanierungsbedürftigen Leitungen des Schmutz- und Regenwasserkanals wurden erneuert, ein Abschnitt des Schmutzwasserkanals bleibt erhalten, da hier keine Schäden festgestellt wurden.

Die ebenfalls sanierungsbedürftige Wasserleitung wurde erneuert, auch hier sind Abschnitte schadensfrei bzw. bereits in jüngerer Vergangenheit erneuert worden.

Alle Schmutz- und Regenwasserhausanschlüsse wurden im Ausbaubereich der Straße erneuert, da hier ebenfalls zahlreiche Schäden vorlagen.

Das Regenrückhaltebecken wird Überflutungen im unteren Bereich des Kirschenbergs verhindern. Die Anwohnerstraße wird in Pflasterbauweise wieder hergestellt, die Zufahrt und der Wendehammer werden in Asphaltbauweise hergestellt. Gestaltungswünsche der Anwohner zum Pflaster wurden hier berücksichtigt.

Leerrohre von der Berger Straße bis zur Trafostation im Wendehammer und eine Leerrohrtrasse in Richtung Eisenberg wurden bereits beim Ausbau des Neubaugebiets „Kalkacker“ verlegt. Ziel ist es auch hier, die Versorgungssicherheit insgesamt zu erhöhen. (di)