Jubiläum 500 Jahre hans Staden
500 Jahre Hans Staden: Vortrag im neuen Kulturzentrum Krone
Brasilianischer Professor Da Silva sprach über Hans Staden
Als ich in der Schule von Hans Staden gehört habe, hätte ich mir nicht träumen lassen, dass ich mal in seiner Heimatstadt einen wissenschaftlichen Vortrag über ihn halten würde!" Mit dieser Hommage an seine Gastgeber begann Professor Dr. Gilberto da Silva von der Lutherischen Theologischen Hochschule in Oberursel am Freitag 24. Mai seinen Vortrag über Hans Staden. Jeder Platz im neuen Kulturzentrum "Gasthaus Krone" war besetzt, als Bürgermeister Dr. Nico Ritz den Gast begrüßte. Professor da Silva entwickelte dann in seinem Vortrag ein breites Bild Hans Stadens. Nach einem Überblick über das Werk ging es um die Frage, ob nicht Teile des Werkes insbesondere auch bei der Beschreibung der indigenen "Menschenfresser" übertrieben waren. Da Silva wies außerdem darauf hin, dass Stadens Frömmigkeit bereits von der Reformation geprägt war. So zitiert er etwa Luther-Texte, beruft sich nicht auf Heilige, vermeidet zugleich aber auch jede Polemik gegenüber Andersgläubigen. Als erster Vortragender, der selber in Brasilien geboren ist, war besonders da Silvas Sicht auf die heutige Rezeption Stadens in Brasilien interessant. Da ging es dann um die Rolle Stadens im Modernismo ebenso wie bei der Begründung der Identität eines brasilianischen Staates. Da Silva zeigte, dass Hans Staden durch Comics und Filme in Brasilien wesentlich bekannter ist als in Deutschland. Im Anschluss an den Vortrag gab es noch ein angeregtes Gespräch mit den Zuhörenden. Geplant wurde der Vortrag in Zusammenarbeit mit der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK), zu der die Hochschule in Oberursel gehört. SELK-Pfarrer Christian Utpatel bedankte sich als Mitglied der Staden500-AG im Namen der Stadt für diesen großartigen Beitrag im Jubiläumsjahr. Foto: ML