Stadtentwicklung

Stadtentwicklungsworkshop zu den Themen
Feuerwache, Busbahnhof, Wallgärten und Stadtzugang - Teil 2 -

Workshop mit guten Vorarbeiten und Gesprächen

Die Teilnehmenden des Stadtentwicklungsworkshops hatten sich drei große Stadtentwicklungsthemen auf die Tagesordnung geschrieben: die Feuerwache, den Busbahnhof und die Wallgärten. Dabei ging die Stadt Homberg (Efze) mit Bürgermeister Dr. Nico Ritz und Fachbereichsleiter Markus Staedt mit einem neuen Format neue Wege. Eingeladen war nämlich ein Gremium aus Fachleuten, Planern und Architekten, Mitarbeitern der städtischen Verwaltung und Mitgliedern aus den Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung. 

Die Ergebnisse der Vorarbeiten im Workshop

Markus Staedt führte in die Erkenntnisse und Rahmendaten ein, die bisher zu den einzelnen Themen vorliegen. Dabei galten als Grundlage der Arbeitsphase fünf Thesen, die die Themen stadträumliche Vernetzung, Funktion & Nutzung des Feuerwehrstandortes, Mobilität & Nutzung des Feuerwehrstandortes, Freiraum, Verfahren und Beteiligung aufnahmen.

These 1: Stadträumliche Vernetzung

Die verkehrliche Dominanz und Barrierrewirkung der Wallstraße ist prägend für das unattraktive Erscheinungsbild des Untersuchungsbereichs. Sie soll zukünftig deutlich reduziert werden zugunsten einer Stärkung der Vernetzung der Quartiere Altstadt und Freiheit und des Busbahnhofs.

Ergebnis der Diskussion:

Die Arbeitsgruppe stellt fest, dass Querverbindungen nicht mehr vorhanden sind. Es müsse, so Stadtverordneter Klaus Bölling, Vernetzung von Altstadt und Freiheit wieder stattfinden. Die Dominanz des Autoverkehrs verhindere eine Verbindung. Die Teilnehmenden diskutierten daraufhin, wieviel Verkehr von der Wallstraße weg verlagert werden und ob man mit Maßnahmen den Durchgangsverkehr durch die Wallstraße ganz umleiten könne. Markus Staedt schlug vor, die Qualität der Situation an der Wallstraße durch eine Verlangsamung des Verkehrs auf Tempo 20 und durch eine Verlagerung des Verkehrs zu verbessern. Prof. Marc Kirschbaum betonte bezüglich der Querung der Wallstraße, dass eine mittelalterliche Stadt wie Homberg in ihrer Logik der Stadtstruktur, immer verschiedene Querungsmöglichkeiten anzubieten habe. Die Querungsmöglichkeiten und Wegeverbindungen müssten jedoch auch ein Ziel und einen Grund geben, sie zu benutzen. Michael Herz vom Stadtplanerbüro foundation 5+ aus Kassel merkte an, dass Wegeverbindungen alleine nicht ausreichten. Sie seien auch immer mit einer Belebung des Raumes und mit städtebaulichen Qualitäten verbunden.

These 2: Funktion & Nutzung des Feuerwehrstandortes

Aufgrund der zentralen Lage des Feuerwehrstandorts verfügen die Erdgeschosszonen über ein erhebliches Potenzial zur Belebung des Stadtraums. Aus diesem Grund sollen künftige Nutzungen in den Erdgeschosslagen im Wesentlichen öffentliche, soziale, kulturelle oder andere attraktive gewerbliche Funktionen erfüllen, sowie im Umfeld Parkplätze geschaffen werden.

Ergebnis der Diskussion:

Im Vorfeld der weiteren Planung soll geklärt werden, wie es mit der Bausubstanz des Gebäudes bestellt ist. Und ob es eine eventuelle Schadstoffbelastung gibt. Dabei sei auch die verkehrliche Frage und die Parkplatzfrage zu klären (eventuell ein Parkhaus?). In der Arbeitsgruppe deutete sich zwar eine Ablehnung für ein Parkhaus an, der Bedarf solle jedoch noch einmal abschließend geprüft werden. Auch wurde die Schaffung von multifunktionalen Parkplätzen diskutiert: brauchen wir die?

These 3: Mobilität & Nutzung des Feuerwehrstandortes

Der Busbahnhof stellt das wesentliche Verbindungsgelenk zwischen Homberg und der Region dar. Um die Mobilitätsqualität für alle zukünftig zu verbessern, sollen insbesondere der öffentliche und der aktive Verkehr und die Vernetzung der Mobilitätsangebote (Mobility-Hub) gestärkt werden.

Ergebnis der Diskussion:

Das Thema Mobilität wurde unter These 2 schon ausreichend besprochen.

These 4: Freiraum

Der öffentliche Raum zwischen dem Freiheiter und dem Altstadtquartier soll zukünftig vor allem dem Aufenthalt von Bewohnenden, Beschäftigten und Besuchenden dienen und weniger durch seine verkehrliche Funktion definiert werden.

Ergebnis der Diskussion:

Der ZOB ist immer auch ein Frei- und Erlebnisraum. Der ZOB soll da bleiben, wo er ist und soll nicht zum Freiraum vor dem Feuerwehrgebäude verlegt werden. Dabei soll offengehalten werden, wie sich der ZOB als Frei- und Erlebnisraum zukünftig gestalten lässt.

These 5: Verfahren und Beteiligung

Der Standort hat gesamtstädtische Bedeutung und sollte in einem mehrstufigen, qualitätssichernden Verfahren mit begleitenden Beteiligungsprozessen gestaltet werden.

Ergebnis der Diskussion:

Die Beteiligungsprozesse der Bürgerinnen und Bürger sollen transparent und nachvollziehbar erfolgen. (di)