Kultur- und Demokratieförderung

Auftaktveranstaltung
Förderprogramm Aller.Land

Der Anfang ist gemacht

Kunst und Kultur fördern und damit die Demokratie stärken. Das ist das Ziel des neuen Förderprogramms „Aller.Land“. Es geht um das Zusammengestalten und darum, die Strukturen zu stärken. Die Kommunen der Knüll-Region, die im Schwalm-Eder-Kreis liegen: Frielendorf, Homberg, Knüllwald, Neukirchen, Oberaula, Ottrau und Schwarzenborn, wurden für eine Konzeptentwicklung innerhalb dieses Förderprogramms ausgewählt. Über 40 Akteure aus Kunst, Kultur und Demokratieförderung waren gekommen, um sich zu informieren und an einem Konzept mitzuarbeiten.

Bürgermeister Dr. Nico Ritz begrüßte die Teilnehmenden am Montag, 10. Juni 2024, im Deutschen Haus in Homberg (Efze) und sagte: „Es geht darum, neue Dinge auszuhecken.“ Die Moderatorin des Abends, Sonja Kunze von der Arbeitsgruppe für kommunale Planung und Beratung (akp) in Kassel: „Das Förderprogramm besteht aus zwei Phasen, die Konzeptentwicklung und die Umsetzungsphase. Wir befinden uns jetzt in der Konzeptentwicklung.“ Nun gehe es darum, in die Umsetzungsphase zu gelangen.

Dabei sei die Aufgabe, die das Förderprogramm vorgebe, eine aktuelle lokale Herausforderung zu finden, die alle Akteure unterstützen. Es brauche eine Grundidee, so Prozessbegleiterin Ulrike Wachsmund. Die 40 Akteure versuchten, in der Auftaktveranstaltung erste Ansätze zu entwickeln. Dabei lässt das Förderprogramm große Spielräume. Es ist ein Beteiligungsprojekt, bei dem möglichst viele einbezogen werden sollen.

Um erste Ideen zu sammeln, wurden vorab drei Themenschwerpunkte ergebnisoffen gesetzt: „Kunst und Land“, „Demokratische Bilder und Töne“ sowie „Kulturelle Vernetzung“. Menschen sollen zusammengebracht und auch Kinder und Schulen eingebunden werden. „Die Frage wurde gestellt, wie man zum Beispiel einen Chor oder Posaunenchor oder überhaupt die Vielfalt von Vereinen in die nächsten Veranstaltungen einbinden könnte, so Sonja Kunze. Außerdem sei es wichtig, die Vielfalt der Projekte, die unter einer Grundidee laufen, zu unterstützen und keine Konkurrenz aufzubauen. Interessante Stichworte und Fragen wurden unter den einzelnen Themenschwerpunkten gesammelt.

Es wurden beispielsweise genannt: interkulturelle Vernetzung, um Kulturen zusammen zu bringen, Wie kann auch deutsche örtliche Kultur vermittelt werden?, Vorhandene Netzwerke stärken, z.B. Landrosinen, Künstler als Beruf ernst nehmen und Akzeptanz schaffen, Kulturschaffende haben eine hohe Frustration, sichere Situation für Künstler und Kulturschaffende, den Konkurrenzdruck rausnehmen. Und: Botschaften im öffentlichen Raum senden, universelle Zeichen, Politik gestalten, Erreichen von Demokratie und Kulturskeptikern, Vereinsleben und Kulturen erhalten, Kulturnetzwerk mit potenziellen Kooperationspartnern, Kinder und Jugendliche ansprechen und Demokratie beibringen, Menschen zusammenbringen, Gemeinschaft erschaffen, „Es braucht ein Dorf, um ein Kind zu erziehen“, alternative Wohnformen und Gartennutzung, Kreatives Aufbrechen von eingefahrenen traditionellen Dorfstrukturen, Kunst leistet und sichert Lebensgrundlage, Nachhaltige interkulturelle Ernährungskultur, Ehrenamt soll unterstützt werden (GEMA), Historische Bausubstanz soll kulturell erschlossen und genutzt werden.

Auftaktveranstaltung zum Förderprogramm: von links Viola Müller-Hanke, Teresa Weißert, Lena Braun, Marina Saurwein, Ulrike Wachsmund, Sonja Kunze, Bürgermeister Nico Ritz, Christiane Voith und Tom Werner. Foto: Lea Beckmann/HNA


Alles soll generationsübergreifend und gemeinwohlorientiert geschehen. Kinder und Jugendliche sollen die Arbeitswelt von Künstlern kennenlernen und Neugier soll für Gegenüber / Nachbarn entwickelt werden.

Das Leben für Künstler soll attraktiv gemacht werden, eine Zwischennutzungsagentur soll leere Häuser Kunst- und Kulturschaffenden zur Verfügung stellen.

Die Knüll-Region ist die Modellregion für das Förderprogramm. Danach könne man überlegen, ob das Konzept auf den gesamten Schwalm-Eder-Kreis ausgeweitet werden soll, so Kunze. Bis Ende des Jahres muss ein Konzept erarbeitet werden, das als Bewerbung für die zweite Phase dient. Eine Jury bereist im nächsten Jahr die Regionen und schaut sich die Projekte an und entscheidet dann, ob die Region mit ihrem Konzept gefördert wird. (di)

Damit ein Konzept mit allen Beteiligten entwickelt werden kann, wird es im Laufe des Jahres weitere Vertiefungsworkshops geben. Am Mittwoch, 26. Juni 2024, findet der erste Workshop unter dem Thema: "Wie wollen wir Gemeinschaft und Gemeinwohl gestalten?" statt.

Weitere Infos auf:
Aller.Land
www.allerland-programm.de