Ab in die Mitte

Ab in die Mitte: Jazzabend mit Klaus Wilmanns

Jazz als Gesellschaftsmodell

Klaus Wilmanns ist seit Ende der 70er Jahre mit ungezählten Jazz- und Improvisations-Band in ganz Europa konzertant unterwegs. Schallplatten, CD's, Funk&Fernseh-Mitschnitte. Vom Free Jazz kommend über frei improvisierende Gruppen nennt er seine jetzige Musik "Intuitiv".

Einflüsse aller musikalischen Genres sind in seinen Improvisationen auf dem Kontrabass und dem Piano erkennbar, und überraschen ihn manches Mal selbst. Jazz ist auch eine Lebenshaltung und bedeutet Freiheit...

....und noch ein bißchen Gesellschaftsphilosphie....:

 GESELLSCHAFTSMODELL JAZZ

Ob man es glaubt oder nicht: Gerade in solchen Zeiten kann man viel von Musik lernen; denn in ihr wird das feinfühlige gemeinsame Agieren so gut geschult wie in wenigen anderen Künsten. Erst recht lernen kann man von einer bestimmten Musik: dem Jazz. Jazz? Wieso ausgerechnet von dem?

Ist das nicht jene seltsame Musik, die manchmal ein solches Chaos entfesselt, dass man ganz wirr und irr wird vor wild herumschwirrenden Tönen, die so gar keinen Sinn ergeben wollen? Ist das nicht dieses selbstgefällige Treiben musikantischer Nerds, die kaum etwas anderes zu wollen scheinen, als ihre instrumentaltechnischen Muskeln in überlangen Soli spielen zu lassen, um von einer winzigen In-Crowd bewundert zu werden? Und die der sonstigen Welt kaum etwas zu sagen haben?

Ja, das gibt es auch. Aber mittlerweile eher selten. Die Stärken dieser Musik liegen woanders. Diese Stärken sind: ein völlig buntes Miteinander, das harmoniert; eine besondere Reaktionsfähigkeit in unerwarteten Situationen; Aufgeschlossenheit gegenüber Neuem; Toleranz gegenüber dem, was man nicht kennt. Und vor allem: ein wirklich offenes Ohr. Denn ohne das würde das musikalische Gesellschaftsmodell sogar in kleinsten Jazz-Ensembles überhaupt nicht funktionieren. 

29. 8.,19.00 Uhr, im KOCHS, Untergasse 14
zum Barabend ein Jazzabend
mit Klaus Wilmanns
(di)