Leben

Für mehr Sicherheit in Homberg (Efze)

Ergebnisse der KOMPASS-Sicherheitsbefragung

Seit 2019 nimmt die Stadt Homberg (Efze) an der Sicherheitsinitiative „KOMPASS“ (KOMmunalProgrAmmSicherheitsSiegel) teil. Dieses Programm ist ein Angebot vom Hessischen Ministerium des Innern und für Sport. Ziel dieser Aktion ist es, in einem gemeinschaftlichen Zusammenspiel von Kommune, Polizei, Bürgerschaft und weiteren Partnern, die Sicherheit vor Ort zu stärken. Um die konkreten Probleme vor Ort zu erkennen, wurde im Jahr 2020 eine Sicherheitsbefragung durch die Justus-Liebig- Universität Gießen, unter Leitung der Kriminologin Frau Prof. Dr. Britta Bannenberg, durchgeführt, ausgewertet und die Ergebnisse den politischen Gremien vorgestellt.

Von den zum Zeitpunkt der Befragung in Homberg (Efze) lebenden 13.565 Personen über 14 Jahre wurden knapp 3.740 nach dem Zufallsprinzip angeschrieben. Die Rücklaufquote mit ca. 21,42 % (=801 Teilnehmerinnen und Teilnehmer) lag weit über den benötigten 10 % und war damit repräsentativ. Dabei war der Frauen- und Männeranteil annähernd gleich.

Die dabei abgefragten Inhalte bezogen sich in vielen Bereichen auf das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger. Die Lebensqualität (im eigenen Stadtteil) befindet sich insgesamt auf einem guten bis durchschnittlichen Niveau.

Bezogen auf das gesamte Stadtgebiet fühlen sich 96 % der Befragten tagsüber sicher. In der Nacht sinkt das Sicherheitsgefühl auf etwa 50 %. Weiterhin fällt positiv auf, dass die Mehrheit der Teilnehmenden in den letzten 12 Monaten vor der Befragung nie oder zumindest selten die Befürchtung hatte, Opfer einer Körperverletzung, einer sexuellen Belästigung oder eines Terroranschlages zu werden. Allerdings gibt es manchmal die Befürchtung angepöbelt (23,3 %), Opfer eines Einbruchs (27,4 %) oder einer Sachbeschädigung (28,3 %) zu werden. Die Befragung hat gezeigt, dass die große Mehrheit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine eigene Opferwerdung für unwahrscheinlich hält. Erfreulich ist auch, dass bereits 21,9 % des angeschriebenen Personenkreises zu Hause einen Einbruchschutz installiert haben.

Beim Thema Sicherheit gaben 56 % an, dass sich die Situation in Homberg (Efze) in den letzten beiden Jahren nicht verändert hat. 24,7 % meinen, dass sich die Sicherheit eher verschlechtert hat.

Generell hat sich gezeigt, dass die Befragten insbesondere Gefahren im Straßenverkehr (falsch oder behindert parkende Autos oder undiszipliniert fahrende Autofahrer) sehen. Weiterhin gab insgesamt etwas mehr als ein Drittel an (36,3 %), schlechte Beleuchtung als Problem innerhalb ihrer Wohngegend zu erkennen. Ebenfalls wurden Schmutz und Müll in den Straßen (28,5 %) und Grünanlagen (30,2 %) bemängelt. Diese Aussagen können auch auf heruntergekommene und leerstehende Gebäude übertragen werden. Der Vandalismus wird in Homberg von etwa einem Viertel (26,3 %) als kritisch angesehen. Jugendliche und Heranwachsende, die kein erkennbares Ziel verfolgen und sich im öffentlichen Raum (in der Regel in Gruppen) aufhalten, nehmen 24,2 % der Teilnehmerinnen und Teilnehmer als Unsicherheitsfaktor wahr.

Es gibt manche Orte im Stadtgebiet, die gemieden werden. Die genannten Angstorte werden deshalb als „unangenehm“ empfunden, da es sich oft auch um Treffpunkte junger Männer handelt, die teilweise durch Alkohol- und Drogenkonsum negativ auffallen. Dazu kommt eine unzureichende Beleuchtung. Am häufigsten wird hier der Stadtpark genannt. Positiv ist, dass die Zahlen der polizeilichen Kriminalstatistik kaum Einsätze in den letzten beiden Jahren aufweisen. Dennoch soll das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger gestärkt werden. Es werden derzeit die konkreten Planungen für eine Veränderung des Parks entwickelt. Ziel der Planung ist es, die Fläche zu einer neuen innerörtlichen Erholungsfläche zu entwickeln. Der Stadtpark soll künftig aufgrund seiner zentralen Lage als innenstädtisches, generationsübergreifendes Freiraumangebot ausgebaut werden, um eine stärkere Frequentierung und Alltagsnutzung zu ermöglichen, die soziale Sicherheit zu erhöhen und Vandalismus vorzubeugen. Vor allem das Thema „Beleuchtung“ wird im Zuge der Umgestaltung aufgegriffen. Es fließen auch Gesichtspunkte der städtebaulichen Kriminalprävention mit ein.

Alle ermittelten Probleme werden geprüft und sachlich bewertet. In Zusammenarbeit mit der Polizei, dem KOMPASS-Arbeitsgremium und der Stadtverwaltung werden die vorliegenden Daten analysiert und daraus passgenaue Maßnahmen entwickelt und umgesetzt. Ziel ist es, kontinuierlich die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger zu verbessern. Eine weitere Komponente für das Sicherheitsgefühl ist die Einführung einer Schutzfrau vor Ort bei der Polizeistation Homberg (Efze). Frau Katrin Pretsch ist seit Anfang des Jahres direkte Ansprechpartnerin für die Bürgerinnen und Bürger. (pö)