Stadtentwicklung &  Jugendförderung

Summer of Pioneers: MachWerk eröffnet

Jugendwerkstatt MachWerk startet mit erstem Projekt und guter Netzwerkarbeit

Eine offene Werkstatt für Jugendliche in Homberg, das war die Vision der Pioniere Anna Groos, Johannes Kramarek und Julian Schmelzle. Aus der Vision wurde jetzt Realität. Am Mittwoch, dem 17. November 2021, gaben sie den offiziellen Startschuss für das Projekt „Repair für Jugendliche“ in der neuen Werkstatt MachWerk in der Untergasse 6 (ehemals Schuhhaus Schott). Sie stellten an diesem Tag die Räumlichkeiten der Werkstatt, das MachWerk-Konzept und das Repair-Projekt der Öffentlichkeit vor

Die Räumlichkeit

In der alten Schusterwerkstatt stehen heute wieder eine Werkbank und Arbeitstische. Viele Werkzeuge wurden in den vergangenen Wochen gesammelt und gespendet. Birgit und Olaf Knieriem von der Firma Expoworks (https://expoworks.de/ ) beispielsweise haben sogar die Möbel eines Messestandes gespendet. Innerhalb kürzester Zeit wurde über ein großes Netzwerk aller Beteiligten eine Werkstattausstattung zusammengetragen, so dass die Werkstatt ihren Betrieb jetzt aufnehmen kann.

Das MachWerk-Konzept und das Netzwerk

In Zeiten des Nachwuchsmangels in den Handwerksbetrieben ist es wichtig, den ersten kreativen und handwerklichen Kontakt zu Jugendlichen zu knüpfen. Die Jugendwerkstatt MachWerk möchte zur Berufsorientierung beitragen und Jugendlichen den ersten Schritt ins Handwerk ermöglichen. Im MachWerk können Jugendliche unter Anleitung einfach werken. „Wir sehen im MachWerk die große Chance, Jugendliche und potentielle Arbeitgeber miteinander in Kontakt zu bringen”, erklärt Johannes Kramarek.

In der offenen Werkstatt können sich Unternehmen zukünftig mit Workshops oder Projekttagen beteiligen und so mit zukünftigen Auszubildenden in Kontakt kommen. „Wer miteinander ein paar Nachmittage an einem Projekt geschraubt hat, lernt sich auf eine ganz andere Art kennen als bei einem Gespräch auf einer Azubi-Messe. Wir sind sicher, dass lokale Unternehmen diese Chance gern ergreifen“, ergänzt Kramarek.

Damit der Werkstattbetrieb funktioniert, arbeitet ein großes Netzwerk im Hintergrund. Neben der Stadt Homberg mit Stadträtin Ulrike Otto und dem Fachbereich Wirtschaft/Stadtentwicklung/Tourismus sind mit dabei: eine Gruppe der Pioniere unter Leitung von Julian Schmelzle und Johannes Kramarek, die Jugendförderung des Schwalm-Eder-Kreises mit Viola Nadge-König, die Industrie- und Handelskammer (IHK) mit IHK Regionalberater und Vorsitzenden des Bildungsfonds, Eugen Knoth und dem Teamleiter des IHK-Teams der Bildungsberatung, Enrico Gaede. Die Kreishandwerkerschaft mit Geschäftsführer Wolfgang Scholz unterstützt das Projekt ebenfalls. Und vor allem mit im Netzwerk vertreten sind die Jugendförderung des Schwalm-Eder-Kreises, die Schulen, die Stadtjugendpflege und lokale Handwerksbetriebe.

Viola Nadge-König: „Wir sind hier sehr gut vernetzt. Die Umsetzung funktionierte in kürzester Zeit in einer tollen Zusammenarbeit.“

Jonathan Linker: „Die Geschwindigkeit ist die Herausforderung, die wir gemeistert haben, weil es die Netzwerke gibt. Ich sage danke an alle Projektbeteiligten für die gute Zusammenarbeit.“

Das Projekt „Repair für Jugendliche“

Starten wird das MachWerk mit dem Projekt „Repair für Jugendliche“.  Hier sollen handwerklich interessierte Homberger Jugendliche die Möglichkeit erhalten, kaputten Alltagsgegenständen neues Leben zu schenken. Angeleitet von Julian Schmelzle, der Erfahrung als Werkstattleiter eines Wiesbadener Makerspace mitbringt, können Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren Kleidung, Möbel, elektrische Geräte, Spielzeug, Skateboards und was ebenso kaputtgeht, eigenhändig reparieren.

Aufruf zum Spenden und die finanzielle Förderung

Dabei benötigt die Jugendwerkstatt weiterhin noch mehrere Werkbänke und Werkzeuge. Die Werkzeugkoffer des MachWerk sind zwar dank vieler Spenden gut gefüllt. „Jedoch können wir zu Beginn vor allem Werkbänke, Schraubstöcke, Handwerkzeuge und Elektrowerkzeuge gebrauchen”, erzählt Julian Schmelzle. „Wir würden uns sehr freuen, wenn aus der ersten Werkzeugspende auch langfristige Kooperationen entstehen“, so Schmelzle.

Handwerksbetriebe und Privatpersonen, die das Projekt mit Material oder Fachwissen unterstützen möchten, können sich sehr gerne bei den Pionieren unter info@machwerk-homberg.de melden.

Die offene Werkstatt ist eine Initiative des Summer of Pioneers in Trägerschaft der Stadt Homberg. Das Projekt „Repair für Jugendliche“ wird gefördert durch das Ausbildungs- und Qualifizierungsbudget des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration, durch die Arbeitswelt Hessen, durch den Bildungsfonds Schwalm-Eder und den Schwalm-Eder-Kreis. Das Ziel sei es, so Johannes Kramarek, dass die Handwerksbetriebe zukünftig die offene Werkstatt finanziell tragen. Denn es gelte, die Nachwuchsprobleme im Handwerk zu lösen.

Dank an alle Beteiligten - „Ein Projekt, das uns sehr viele Perspektiven verspricht“

„Ich finde es super“, sagt Bürgermeister Dr. Nico Ritz, „was ihr angestoßen habt. Es ist ein Projekt, das uns sehr viele Perspektiven verspricht. Ich danke allen, die mit an der Umsetzung dieses so wichtigen Projektes arbeiten. Ich sehe, was man mit Engagement und Ideenreichtum und mit einfach Machen erreichen kann. Hier haben sich Macherinnen und Macher gefunden und machen einfach. Mein Dank gilt den Pionieren mit Jonathan Linker, auch Stadträtin Ulrike Otto und Johannes Maiwald für die tatkräftige Unterstützung, auch bei den formalen Erfordernissen. Dankeschön sage ich auch dem Eigentümer Markus Schott, der die Räumlichkeiten vergünstigt zur Verfügung stellt. Wir dürfen gespannt sein, was aus dem MachWerk noch alles wird.“ (di)

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